s’milde Erdbeerkreisel
Am Kreisverkehr zwischen Dundenheim und Altenheim heißen wir sie während der Erdbeersaison herzlich Willkommen in den Genuss von Erdbeeren zu kommen.
Als einfache Bauersfamilie ist es uns eine Ehre die Königin der Beeren, die Erdbeere, auf unseren Feldern zu kultivieren. Im Jahr 2006 haben wir erstmalig Erdbeeren angebaut und sie hat sich mittlerweile zu einem der Betriebsschwerpunkte entwickelt.
Mit den Vorzügen die uns die Natur zur Verfügung stellt passt die Erdbeere ideal in unsere Region. Der natürliche Vegetationsvorsprung, den wir in der wärmsten Region Deutschlands genießen, ermöglicht uns eine frühe Ernte und die Kunden mit lang ersehnten deutschen Erdbeeren beliefern zu können. Haltbarkeit und Reifegrad stehen in Konkurrenz zueinander, kurze Transportwege zum Endverbraucher ermöglichen uns die Ernte ausgereifter Früchte um den vollen Geschmack der Erdbeere bieten zu können.
Mitte August beginnt der Zyklus unserer Erdbeerkulturen. Das Feld wird mit Pflug und Kreiselegge vorbereitet, damit eine aufgelockerte krümelige Bodenstruktur für die folgenden Arbeitsschritte entsteht. Gleich im Anschluss werden vom Lohnunternehmer die Dämme geformt und mit Schwarzfolie überzogen. Der Traktor für diesen Arbeitsschritt ist mit GPS ausgestattet, sodass die Dämme immer geradlinig sind und den gleichen Abstand zueinander haben. Die Schwarzfolie dient in erster Linie der Unkrautunterdrückung neben den Erdbeerpflanzen. Dies ermöglicht eine hohe Einsparung von Herbiziden. Gleichzeitig wärmt die Schwarzfolie die Erde früher auf und die Erdbeeren haben einen Vegetationsvorsprung. Nachdem die Folie gelegt ist werden wurzelnackte Erdbeerpflanzen auf dem Damm gepflanzt. Dieser Arbeitsschritt erfolgt von Hand, indem mit einem Eisen die Wurzel in den Boden gedrückt wird, bis das Rhizom (Wurzelhals) noch aus der Erde herausschaut. Nach der Pflanzung bedarf es regelmäßiger Bewässerung, insofern es nicht regnet. Die nackten Wurzeln müssen zur Wasser- und Nährstoffaufnahme zunächst den Bodenschluss herstellen, bis dahin besteht die Gefahr des Austrocknens.
Im Jahr 2022 haben wir erstmals die Gassen zwischen den Foliendämmen mit einer artenreichen Zwischenfruchtmischung begrünt. Vorallem Ramtillkraut und Alexandrinerklee haben sich als gute Komponenten herausgestellt, die trotz heißer Bedingungen sich gut etablieren konnten.
Im Herbst werden alte Blätter (die mit Krankheiten befallen sind), nachgetriebene Blüten/Früchte und Ausläufer entfernt, damit die Gesundheit der Pflanzen erhalten bleibt. Danach gehen die Erdbeeren in Winterruhe und auch uns als Familie ist eine ruhigere Zeit gegönnt.
Mitte Februar werden die Arbeiten wieder aufgenommen. Zur Verfrühung der Erdbeeren werden diese mit einem Vlies oder einer Lochfolie abgedeckt. Die Abdeckung hilft den Boden schneller aufzuwärmen und das Wachstum voranzutreiben. Gleichzeitig wirkt es wie „Kleider“ beim Menschen, indem es nachts die Bodenwärme nicht aufsteigen lässt und somit die Blüten bei leichten Frösten schützen kann. Steigen die Temperaturen allerdings über 20°C muss die Abdeckung aufgedeckt werden, damit es nicht zu heiß wird und die Photosynthese stoppt.
Kurz vor der Ernte wird Stroh zwischen die Reihen gehäckselt. Dies dient einer „sauberen“ Ernte, damit die Früchte nicht mit der Erde in Kontakt kommen. Das ist die ursprüngliche Methode, wie Erdbeeren unterlegt werden, wie die englische Übersetzung strawberry (Strohbeere) verdeutlicht. Durch das eingelegte Stroh kann die Bodenwärme nicht mehr so leicht aufsteigen, da sie wie eine Dämmung wirkt. Deshalb steigt bei Spätfrösten die Gefahr, dass Blüten erfrieren. Hierbei helfen wir uns der sogenannten Frostberegnung. Die Pflanzen werden ständig mit Wasser benetzt, welches anfriert. Durch den Gefrierprozess entsteht gleichzeitig Energie in Form von Wärme, die nach innen zur Blüte/Erdbeere abgegeben wird und diese vor dem Erfrieren schützen. Damit können bis ca. -4°C überbrückt werden. Im Jahr 2014 waren wir am Frostberegnen, als wir plötzlich einen unerwarteten Besuch der Polizei bekamen. Wir wurden für Diebe gehalten und mussten unseren nächtlichen Einsatz erklären. Nach kurzem Verwundern haben wir uns letztendlich gefreut, dass wir aufmerksame Menschen um uns herum haben.
Anfang Mai beginnen wir im Normalfall mit der Erdbeerernte. Dank unseren polnischen Erntehelfern können wir die Früchte mit dem bestmöglichen Aroma ernten. Unsere Mitarbeiter bekommen einen Erntewagen. Darauf können sie sitzen und haben vor sich die Holzkisten mit den Erdbeerschalen stehen. Im Zwischenraum wird gepflückt. Mit den Beinen stößt man sich nach hinten zur nächsten Pflanze ab, sobald der Zwischenraum ausgepflückt wurde. Diese Erntehilfe ermöglicht ein ergonomischeres Ernten und wird von den Arbeitern sehr gerne angenommen.
Nach den Richtlinien der QS-GAP Zertifizierung betreiben wir unseren Anbau. Mit regelmäßigen Bestandskontrollen, Begehungen mit Beratern, Aufzeichnung aller Maßnahmen und Rückstandskontrollen versuchen wir unseren Anspruch des geringen Pflanzenschutzmitteleinsatzes gerecht zu werden.
Während der Erdbeerernte ist oftmals eine Bewässerung notwendig. Die Pflanzen sollten stets ausreichend mit Wasser versorgt sein, um einen optimalen Reifeprozess zu gewährleisten. Gleichzeitig bietet die Beregnung eine Abkühlung der Pflanzen bei hohen Temperaturen. Durch unsere moderne Bewässerung mit zentraler elektrischer Pumpe und Brunnen können wir die Bewässerung ideal steuern.
Zum Schutz vor Hagelereignissen decken wir unsere Felder während der Ernte mit einem Hagelnetz ab. Dies reduziert die Aufprallkraft des Hagels und vermindert die Verletzungen der Erdbeeren. Gleichzeitig bietet das Hagelschutznetz eine Schattierung und verringert das Risiko für Sonnenbrandschäden an den Früchten.
Nach der Erdbeerernte werden die Bestände stehen gelassen und Anfang August für die zweite Ernte vorbereitet. Hierzu bearbeiten wir die Erdbeerpflanzen über den Sommer/Herbst ca. 3 mal mit dem Erdbeerfuchs. Der Erdbeerfuchs hat Gummilappen, die an einer horizontalen Welle befestigt sind und schnell rotieren. Die rotierenden Lappen erfassen die Ausläfer und reisen sie ab, zudem wird die Pflanze wieder zurückgeschnitten und in den Gassen zwischen den Foliendämmen der Aufwuchs wieder eingekürzt. Dann lassen wir die Pflanzen wieder austreiben und freuen uns auf eine zweite Ernte, bevor das Feld umgebrochen wird.
Mit Leidenschaft verfolgen wir unsere Erdbeeren und freuen uns darauf das volle Aroma reifer Erdbeeren zu bieten.
Selbstpflücken erweist sich als immer beliebter und auch als Attraktion für die ganze Familie. Die vielfältigen Verarbeitungsmöglichkeiten der Erdbeere, aber auch der direkte Verzehr machen sie so beliebt. Bei Interesse am Selbstpflücken tragen sie sich einfach in unseren e-mail Verteiler ein und wir lassen sie wissen ab wann das Selbstpflücken wieder losgeht.